Vakuum-Technik


Vermutlich werde ich nie den Aufwand treiben, Tragflächen in Voll-GFK-Bauweise in Negativformen herzustellen. Da jedes meiner Modell üblicherweise ein Unikat ist, lohnt sich das wirklich nicht.
Aber GFK-Flächen in Positivbauweise herzustellen hat mich dann doch gereizt.
Und dazu braucht man zunächst mal eine...

Vakuumpumpe


Die ersteigert man am besten beim Portal der Wahl. Angeboten werden sie als Ausschlachtteil von medizinischen Vakuum-Geräten. Ich habe sie für ca. 40 Euro.
Das Bild zeigt die Pumpe im montierten Zustand:

Bild "Modellflug:Vakuum_Pumpenmotor.jpg"

Unterdrucktank

Die meisten Bauvorschläge im Web arbeiten mit einem Unterdrucktank. Ich bin mir nicht sicher, ob man den wirklich braucht. Er dämpft wahrscheinlich die Druckstöße etwas. Aber es geht sicher auch ohne. In meinem Fall war es der einfachste Weg, die verschiedenen Schlauchanschlüsse, den Druckregler und das Manometer zu montieren.
Ich habe einfach HT-Rohre aus dem Baumarkt verwendet und mit den dazu erhältlichen Endkappen verschlossen. Da es ja hier um Unterdruck geht, braucht man nichts zu verkleben. Die ganze Sache zieht sich ja im Betrieb geradezu zusammen.

Bild "Modellflug:Vakuum_Behaelter.jpg"

Unterdruckmesser

Den gibt es auch zu ersteigern. Mit weniger als 10 Euro ist man dabei. Hier ist der typische Unterdruck im Betrieb abzulesen: 0.2Bar unter Normaldruck. Mehr braucht man nicht - sonst verformt sich das Styropor.

Bild "Modellflug:Vakuum_Manometer.jpg"

Druckregler

Der Druck wird dadurch einstellbar gemacht, dass man ein kleines Loch im Vakuumtank lässt, das man in der Größe variiert. Es fließt also ständig Luft nach, deren Menge man variieren kann.
Ich habe das durch Umbau eines Überdruckventils gemacht.

Bild "Modellflug:Vakuum_Druckregler.jpg"

Das originale Ventil bestand aus Messing und enthielt eine Stahlkugel, die mit einer Feder auf eine Bohrung gedrückt wurde. Steigt der Druck in der Bohrung über den eingestellten Wert an, so drückt er die Kugel weg und die Luft entweicht aus einem seitlichen Loch. Durch Herein- oder Herausdrehen des Stempels mittels Feingewinde, stellt man die Federkraft und somit die Druckschwelle ein.

Bild "Modellflug:Vakuum_UeberdruckOriginal.png"

Da es in meiner Anwendung darum geht, dass Luft ständig eintritt und die Menge einstellbar wird, habe ich die Kugel und die Feder entfernt und stattdessen einen Messingdorn eingesetzt, der in einer Bohrung auf der Stirnseite des Stempels sitzt. Damit er nicht heraus rutscht, habe ich ihn fest eingelötet. Nun kann man durch Verstellen des Stempel die Luftmenge variieren. Durch die Kontermutter kann man den Stempel so fixieren, dass er sich im Betrieb nicht mehr verstellt - sehr praktisch.

Bild "Modellflug:Vakuum_UeberdruckModifiziert.png"  

Im Einsatz

Die Bilder zeigen erste Versuche mit einem Leitwerk eines F3J-Seglers.
Ich habe einen Vakuumsack von R&G verwendet. Natürlich kann man auch jede andere stabile Folie nehmen. Die beiden offenen Enden habe ich der Einfachheit halber mit Klebeband verschlossen und dabei auch den Druckschlauch verklebt.
Das hat auf jeden Fall ausreichend dicht gehalten.

Bild "Modellflug:Vakuum_Ueberblick.jpg"

Damit sich der Druck sauber im Sack verteilt, sollte man ein Vlies oder Teppich mit in den Sack legen. Ich habe das Vlies direkt unter die Leitwerks-Teile gelegt. Das war keine gute Idee, weil sich etwas Harz herausgedrückt hat und die Werkstücke mit dem Vlies verklebt hat. Ziemlich pelzige Angelegenheit  :irre: . Also demnächst noch eine Folie dazwischen legen...

Bild "Modellflug:Vakuum_Flaechensack.jpg"