Die Restekiste

Üblicherweise findet man in der Restekiste alle möglichen Überbleibsel aus vergangenen Projekten, die man wiederverwenden kann. Viele unserer Projekte bestehen aus Sachen, die wir in der Restekiste gefunden haben. Diese Restekiste heißt aber so, weil sie selber fast ausschließlich aus Resten gebaut ist.
Sie soll auch nicht der Lagerung von Restmaterial dienen, sondern als Transportbox für Modellflugzeuge, die ja bekanntermaßen häufiger beim Transport als beim Fliegen beschädigt werden.

Bild "Design:Restekiste-fertig.jpg"

Material vom Messebauer

Das Material für diese Kiste stammt überwiegend aus dem Schrottkontainer eines Messebauers. Die verwendeten Kunststoffplatten werden dort für Werbeschilder verwendet. Der extrudierte, geschäumte Kunststoff ist zwar nicht sehr robust aber dafür leicht und gut zu bearbeiten.
Zugekauft habe ich nur die roten Kunststoffprofile, die die Längskanten stabilisieren und die Klebestellen verdecken.

Bild "Design:Restekiste_Material.jpg"

Diese Kunststoffplatten lassen sich leicht mit dem Messer schneiden, was eine schnelle und staubfreie Verarbeitung ermöglicht.

Bild "Design:Restekiste_Schneiden.jpg"

Für die Kunststoffkanten eignete sich diese Schere ideal, die wir irgendwann mal bei einem Discounter gekauft haben. Damit ließen sich die 45° Gehrungen besonders einfach schneiden. Das geht allerdings auch mit einer normalen Schere ganz gut.

Bild "Design:Restekiste_Schere.jpg"

Diese Platten lassen sich gut untereinander und mit den PVC-Eckleisten mit Montagekleber verbinden.
Ich habe diesen hier erfolgreich verwendet:

Bild "Design:Restekiste_Kleber.jpg"

Design von innen nach außen

Da die Kiste ja Modellflugzeuge transportieren soll, habe ich erst mal den Innenausbau gemacht, um die Maße festzulegen. Es sollten mehrere Tragflächen hineinpassen.
Hierzu habe ich aus dicken Styroporblöcken (natürlich auch Reste einer Fassadenrenovierung) die Halterungen mit einem heißen Draht geschnitten.

Schneideschablonen aussägen:
Bild "Design:Restekiste_saegen.jpg"

Schablonen aufkleben und mit heißen Draht ausschneiden
Bild "Design:Restekiste_Styro1.jpg"

Bild "Design:Restekiste_Styro2.jpg"

Fertig:
Bild "Design:Restekiste_Styro3.jpg"

Jetzt können die Tragflächen schon mal probeliegen:
Bild "Design:Restekiste_Probelauf.jpg"

Nun endlich zur Kiste

Zuerst den Boden aus zwei Stücken zusammenkleben und mit Eckleisten ausstatten. Leider waren die Platten nur jeweils 1m lang, während meine Kiste 1,30m Länge haben sollte. Ich musste den Boden und die Seitenteile also aus jeweils zwei Stücken zusammensetzen.

Bild "Design:Restekiste_Boden.jpg"

Die Seitenteile habe ich dann gleich nass in nass auf den Boden geklebt. Der UHU Montagekleber hält bereits nach 30 Minuten sehr gut. Fest ist er erst nach 4 Stunden.

Bild "Design:Restekiste_Kleben.jpg"

3D Druck

Man sollte bei jedem Projekt sicherstellen, dass möglichst viele Werkzeuge und Geräte zum Einsatz kommen. Die müssen sich ja bezahlt machen.  :)
Auch wenn die Eckleisten schön auf Gehrung geschnitten wurden, sollte man die Stöße doch unter Kofferecken verstecken. Diese habe ich mit Onshape konstruiert und dann auf dem Ultimaker ausgedruckt.

Bild "Design:Restekiste_3DDruck1.jpg"

Bild "Design:Restekiste_3DDruck2.jpg"

Tragegriffe

Ich habe mich entschieden, den Deckel einfach nur aufzulegen (mit Führungen, so dass er fest sitzt und dicht abschließt). Somit konnte ich keinen Griff am Deckel befestigen. Da das Material eher weich ist, wäre das auch ein Problem der Tragfähigkeit geworden.
Somit habe ich mich dann für Griffe außen an der Kiste entschieden, die ich im benachbarten Hackerspace mit dem Lasercutter aus blauem Plexiglas ausgeschnitten habe. Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass das Plexiglas aus dem Schrottcontainer des Messebauers stammt...

Bild "Design:Restekiste_Laser.jpg"

Bild "Design:Restekiste_Griffe.jpg"

Innen habe ich aus weißem Plexiglas Verstärkungen eingeklebt, die die Kraft der Griffe großflächig auf die Kunststoffplatten verteilen. So kann das Bohrloch nicht ausreißen.

25mm Rundhölzer dienen dann als Griff. Diese stammen nun tatsächlich aus meiner Restekiste.
Natürlich hätte Buche natur nicht zum Design gepasst, so dass ein rotes Lackfinish aus der Sprühdose hinzukam.

Bild "Design:Restekiste_GriffeLackiert.jpg"

Am Preisaufdruck ist zu erkennen, dass das Holz ausreichend lange gelagert wurde:

Bild "Design:Restekiste_GriffeDMark.jpg"

Bild "Design:Restekiste_Griffe1.jpg"

Die Haltepunkte sind so gewählt, dass sich beide Griffe gut greifen lassen, im zugeklappten Zustand den Deckel verrigeln und im aufgeklappten Zustand den Deckel komplett freigeben.

Bild "Design:Restekiste_GriffeDetail.jpg"

Inbetriebnahme

Durch geschicktes Ineinanderschachteln, lassen sich einige Tragflächen inklusive montierter Winglets unterbringen. Da ich fast nur Nurflügel besitze, stellt sich nicht die Frage, wohin die Rümpfe sollen. Die gibt es entweder gar nicht oder sie sind so klein, dass sie unter die Tragflächen auf den Boden der Kiste passen.

Bild "Design:Restekiste_offen.jpg"

Bild "Design:Restekiste_offen1.jpg"

Lagerung

Da die Kiste nicht sehr handlich ist und ja im wesentlichen im Auto zum Einsatz kommt, ist der beste Lagerort die Garage. Es fanden sich noch zwei IKEA-Regalträger (ja in der Restekiste), auf die ich zwei Leisten geschraubt habe als Wandhalterung.

Bild "Design:Restekiste_Garage.jpg"