Ultimaker Original+


Nach etwas mehr als einem Jahr Erfahrung mit dem Protos V2 von German RepRap, den wir in unserem Hackerspace einsetzen, wollte ich auch selber drucken können, ohne mich immer ins Auto setzen zu müssen.
Selbstbau war ganz klar ein Muss. Wenn es etwas hochwertiges ein soll, dann landet man in diesem Fall ziemlich sicher beim Ultimaker Original. Ich habe mich für den Original+ entschieden, der bereits ein beheizbares Druckbett und den Ulticontroller mitbringt.

Bild "Elektronik:Ultimaker_Komplett.jpg"

Was mich etwas unsicher gemacht hat, ist die Holzbauweise.

Holzbauweise??!!

Klingt nicht sehr genau - ist es aber. Weil alle Teile mit dem Laser aus qualitativ hochwertigem Flugzeugsperrholz geschnitten sind, passt alles extrem präzise zusammen. Und durch die stabile Konstruktion ist auch nicht damit zu rechnen, dass sich das Teil über Zeit verzieht.
Dadurch, dass alles so gut passt und im Detail durchdacht ist, macht das Bauen viel Spaß. Wir waren traurig, als wir fertig waren.
Wie alles bei Surasto.de repräsentiert auch dieser Bereicht unsere subjektive Meinung. Wir werden nicht von Ultimaker bezahlt :)  

Schon das

Unboxing

ist ein Vergnügen, weil alles sauber in Schichten im Karton verpackt ist.
Bild "Elektronik:Ultimaker_Unboxing1.jpg" Bild "Elektronik:Ultimaker_Unboxing2.jpg"
Bild "Elektronik:Ultimaker_Unboxing3.jpg" Bild "Elektronik:Ultimaker_Unboxing4.jpg"
Bild "Elektronik:Ultimaker_Unboxing5.jpg" Bild "Elektronik:Ultimaker_Unboxing6.jpg"
Teilegruppen sind in vielen kleinen Tütchen verpackt, von denen jedes mit einer oder mehreren Teilenummern beschriftet ist. Absolut idiotensicher.
Bild "Elektronik:Ultimaker_Unboxing7.jpg"

Konstruktion

Man merkt, dass der Ultimaker Original von Makern entwickelt wurde. Es gibt jede Menge raffinierter Ideen, die nur dadurch umsetzbar waren, dass alle Teile per Lasercutter geschnitten sind. So sind alle Ecken scharfkantig und passen perfekt zusammen. Alles, was mechanisch beansprucht wird, besteht aus Metall. Ich fand es beeindruckend, dass den Jungs bei Ultimaker die Standard-Madenschrauben der Zahnriemenscheiben nicht gut genug waren. In einem weiteren kleinen Tütchen lagen bessere aus Edelstahl bei - beeindruckend.
Praktisch alles wird mit Innensechskant-Schrauben verbunden. Natürlich liegen für die beiden verwendeten Größen die entsprechenden Imbus-Schlüssel bei.
Bild "Elektronik:Ultimaker_Konstruktion1.jpg" Bild "Elektronik:Ultimaker_Konstruktion2.jpg"
Hier halten z.B. federnde Nasen den Filamenthalter zusammen. Mich begeistert sowas...
Bild "Elektronik:Ultimaker_Konstruktion4.jpg" Bild "Elektronik:Ultimaker_Konstruktion5.jpg" Bild "Elektronik:Ultimaker_Konstruktion6.jpg"

Buchtip

Sowohl für den Bau als nachher zum Betrieb des Druckers passt sehr gut das Buch "3D-Druck für Anspruchsvolle", das im dpunkt.verlag erschienen ist. Die Bilder im Buch beschreiben die Montage zum Teil besser, als die Zeichnungen des Original-Handbuchs. Auch Einrichtung und typische Probleme und deren Behebung sind hier sehr gut erklärt.
Bild "Elektronik:Ultimaker_Buch1.jpg" Bild "Elektronik:Ultimaker_Buch2.jpg"
Eine Rezension des Buches gibt es auch im Make-Magazin Heft 2/216: https://shop.heise.de/make-2-2016

Und wie druckt er?

Sehr gut...
Zunächst einmal muss man den Tisch nivellieren. Dazu fährt man den Druckkopf in alle drei Ecken, an denen der Tisch aufgehängt ist und kontrolliert den Abstand mit einem Blatt Papier als Abstandslehre. Per Rändelschraube kann man so den Z-Abstand sehr einfach einstellen. Das funktioniert wesentlich besser, als beim Protos V2, der vier Aufhängepunkte hat und somit statisch überbestimmt ist.
Die aktuelle Cura Software hat bereits optimale Vorgaben für den PLA Druck. Bereits die ersten Druckerzeugnisse sahen besser aus, als das, was wir bisher vom Protos gewohnt waren. Bei Verwendung von PLA haften die Werkstücke perfekt auf der Glasplatte, ohne irgendeine Behandlung der Platte.

Irgendwie lagen unserem Bausatz keine Halterungen für das Kabel zum Druckkopf bei. Also haben wir schnell welche mit OpenSCAD entworfen und dann gedruckt.
Bild "Elektronik:Ultimaker_Halterung.jpg"

Und natürlich habe ich gleich mal wieder muTube Lautsprecherdeckel gedruckt:
Bild "Elektronik:Ultimaker_Lautsprecherdeckel1.jpg" Bild "Elektronik:Ultimaker_Lautsprecherdeckel3.jpg"

Thingiverse...

Und wenn es mal nicht unbedingt ein eigener Entwurf sein soll, dann kann man sich ja auch im Universum der Dinge bedienen. Da gerade Ostern ist, habe ich mich für dieses Designstück entschieden.

http://www.thingiverse.com/thing:300113
Bild "Elektronik:Ultimaker_EggChair1.jpg" Bild "Elektronik:Ultimaker_EggChair2.jpg"